Bärentalhöhle 2011-2015

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Forschungsgeschichte der Bärentalhöhle
(Kat.-Nr. 7623/06) Schelklingen-Hütten
2011-2015

Plan der Bärentalhöhle (PNG, 2500x2500 Pixel)

 2011

Gleich am ersten Wochenende nach der Fledermausschutzzeit begannen wir die Steine zu bearbeiten, die uns eine weiter Sicht ins Unbekannte versperrten. Wir arbeiteten mit Spaltkeilen, um die enge Druckröhre zu verbreitern. Da in dieser engen Röhre der eigene  Herzschlag akustisch extrem verstärkt wird, wurde diese Röhre Aorta getauft.

Entdeckung der Oase

Es benötigte noch 3 Wochenenden, bis wir im April endlich in die nun folgende Halle treten/schlufen konnten. Der Eingang sieht etwas bedrohlich aus, da über dem Eingang drei große Versturzblöcke hängen, die einen hohen Mergelanteil besitzen. Nach längerer Prüfung jedoch sind wir uns einig, dass sie keine große Gefahr darstellen. Man hörte bereits beim Graben, dass es in der Halle stärker tropfte, doch das Erstaunen war groß, als wir uns durch große Pfützen und durch einen kleinen Wasserlauf von der Decke kommend bewegten.
 
Die Halle bekam den Namen Oase und bricht die 400m Marke der Bärentalhöhle, die nun eine Gesamtlänge von 428m aufweist.

Auch in der Oase gibt es wieder Grabungsstellen:

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 2012

Auch 2012 wurde in der Bärentalhöhle wieder gegraben. Doch zuerst mussten nach der Fledermausschutzzeit die Säcke mit Sediment aus der Höhle gebracht werden.
Seit zwei Jahren wird das ergrabene Lehmsediment in Sandsäcke verpackt, einmal im Jahr nach draußen transportiert und auf der Deponie in Justingen entsorgt.
Da die Säcke Ende 2011 nur bis zur Riffhalle gebracht werden konnten, fing die neue Grabungssaison mit dieser großen Gemeinschaftsaktion an.
 
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Nun müssen die Säcke "nur noch" zur Deponie geschafft werden. Dabei hat uns dann Ortsvorsteher Heinz Späth mit seiner Familie sehr geholfen!  

Grabungen 2012:

Oase

Dem Luftzug in der Oase wurde weiter nach gegraben. Im Mergelversturz ging es zunächst weiter nach oben in einen kleinen Raum (vom Niveau her über der Oase gelegen). Während der Luftzug hier in einem engen Deckenspalt verschwindet, wurde beschlossen, hier in Richtung Hauptkluftrichtung nach Nordosten weiter zu graben. Die aktuelle Grabungsstelle in der Oase befindet sich in einem Verbruch aus Mergel der erst mal abgetragen werden muss, um dem Höhlenverlauf Richtung Albhochfläche zu folgen.

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Klaus Sontheim mit der aktuellen Grabungsstelle im Hintergrund

Abzweiggang

Schon 2011 stellte sich heraus, dass der Gang, der in nordwestlicher Richtung von der Abzweigkammer aus steil nach unten führt, ein schönes Druckröhrenprofil an der Decke aufweist und von seiner Struktur her nach dem Hauptgang der Höhle aussieht.
Hier wird im Lehmsediment dieser Druckröhre nach gegraben in der Hoffnung, den Verbruch aus dem die Oase besteht, zu umgehen. Inzwischen wurden schon einige Meter schräg nach unten gegraben und wenn man zurückblickt, kann man sich die Mächtigkeit der Lehmauffüllung gut vorstellen. Die Wände und die Decke des Ganges sind sehr stabil und das Abgraben des Sediments ähnelt der Arbeit im Pilzgang.
Am Ende der Grabungssaison 2012 konnten wir über 400 Säcke mit Lehm aus der Höhle bringen (ca. 3000Kg).

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Im Vordergrund Otto Schwabe (Projektleiter) und im Hintergrund Klaus Sontheimer. Hinter Klaus befindet sich die aktuelle Grabungsstelle im Abzweiggang.

Biologie (Biospeleologische Aufsammlungen) und Feldermauszählung 2011/2012:

Einmal monatlich wurde eine Biotour durchgeführt. In der Fledermausschutzzeit wurden zusätzlich gleichzeitig Fledermauszähl- und Bestimmungstouren in Zusammenarbeit mit AG-Fledermaus durchgeführt.
Wer hierüber und über die Forschungen in 2012 mehr wissen will, liest die entsprechenden Artikel im jeweiligen Karstreport.
 

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Immer wieder anzutreffen
ein Prachtexemplar einer
Meta menardi (Höhlenkreuzspinne)

 

 

 

 [Stand: Dezember 2012]

Otto Schwabe & Martina Boldt (bis 2011)

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