Farrenwiesschacht bis 2017

Der Farrenwiesschacht bei Justingen (Kat.-Nr. 7524/121)
2020-2021

Entdeckt wurde der Farrenwiesschacht im Dezember 2014 als klassisches Karstphänomen. Ein Spaziergänger war in einer Wiese nördlich von Justingen mit einem Fuß eingebrochen; das etwa 30x15cm große Loch in der Form eines Schuhs sah anfangs noch nicht sehr erfolgversprechend aus.

Schon bald wurde die noch kleine Höhle von den Jugendlichen der Höhlen-AG besucht und inspiziert.

Erste Befahrungen des Schachtes zeigten, dass es sich wahrscheinlich um ein interessantes Objekt handelt. Schon zu diesem Zeitpunkt war eine deutliche Bewetterung feststellbar. Und wo Luft herkommt, ist normalerweise eine größere Höhle dahinter.

Ende Oktober 2015 wurde der Schachtmund manuell erweitert. Zuerst wurde ein Dreibein aufgestellt, um das Seil zum Ab-und Aufsteigen besser befestigen zu können und um Material über eine Umlenkrolle in den Schacht zu befördern. Im Schacht auf dem ersten Absatz wurde ein Mäuerchen errichtet und Lehm, der bei der Erweiterung herabfiel mittels Dielen hinter das Mäuerchen gelenkt.

Im Dezember 2015 wurde der unten beginnende Gang, aus dem ein starker Luftzug kommt, mit einer Holzkonstruktion verschlossen, damit ein Bagger den Eingang nochmals erweitern konnte, ohne dass Lehm in den Höhlengang fiel.

Um den Schacht für zukünftige Forschungen zu erhalten, waren umfangreiche Ausbau- und Sicherungsmaßnahmen notwendig.
Bei dem Einbau eines Rohres in den oberen Schachtteil während des Jahres 2017 wurde auf die Erfahrungen und Material des gerade fertiggestellten Schachtes III der Vetterhöhle zurückgegriffen. So entstand eine massive Eingangssicherung mit Betonplatte und Deckel.

Da inzwischen die Jugendgruppe der Höhlen-AG die Aktivitäten übernommen hatte, wurde durch kontinuierliche Verbesserungen für komfortables Arbeiten ein Dreibein mit elektrisch angetriebener und wettergeschützter Winde sowie ein Bauwagen installiert.

Nachdem der Eingang zum Farrenwiesschacht nun gesichert ist, können die Grabungsarbeiten dort beginnen.

Um den einsturzgefährdeten Schacht zu sichern, haben wir 7 m Wickelfalzrohr in den Schacht eingebracht. Um das Rohr herum wurde eine ca. 20 cm dicke Betonwand gegossen. Die restlichen einsturzgefährdeten Hohlräume sind aufgefüllt.

Unter den Rohren ist der Zugang zur eigentlichen Höhle vorerst mit einem Brett verschlossen, damit kein weiteres Material beim Einbau des Rohres und der Betonarbeiten in die Höhle fällt.

Nachdem nun alle Genehmigungen für eine Grabung da sind, wird ab jetzt von den Jugendlichen des Höhlenvereins und der Höhlen AG des Joachim Hahn Gymnasiums nach einer Fortsetzung der Höhle gesucht.

[Stand: 07.01.2021]