Vetterhöhle 2023-2024

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Forschungsgeschichte der Vetterhöhle (Kat.-Nr. 7524/30a)

2023-2024

2024:

Auch in 2024 musste wieder ein defektes Schlauchboot aus der Höhle gebracht werden. Das Boot ist bei den Dreharbeiten in 2023 undicht geworden. Da bei uns in der Vetterhöhle Höhlenschutz an oberster Stelle steht, haben wir auch ein altes Chemie-WC aus der Höhle entfernt. Die Toilette stammte noch aus den ersten Forschungsjahren, und stand nun seit vielen Jahren nur noch in der Höhle. Leider nicht unbenutzt, so dass diese Aktion sagen wir mal durchaus bedacht von einer „SoKo Spezialtransport“ umgesetzt wurde.

Auch das Cavelink bedurfte wieder Wartungsarbeiten. Wobei man klar sagen muss, dass es sich in letzter Zeit immer um Themen rund um die Stromversorgung handelt, nicht das Cavelink selbst.

Die Wegmarkierenden Trassier Bänder wurden nun auch final in allen Bereichen der Höhle gegen neue ersetzt, damit ist diese Arbeit abgeschlossen.

Foto: Hannes bestaunt die horizontal verlaufenden Lehmpyraminden Foto: Thomas Boldt, Assistenz: Hannes Hesse

Da es im Verein die Überlegung gibt, auch in der Vetterhöhle eine erneute Untersuchung zur Höhlenbiologie zu machen, analog dem Programm in den Jahren 2010…2012 wurde auch hier eine Tour veranstaltet, um den Zustand der Fallen aus dieser Zeit zu dokumentieren.

 

Zum Abschluss vor der Fledermausschutzzeit im Jahr 2024 hatten wir die Ehre Dr. Andreas Hoydem mit in die Vetterhöhle begleiten zu dürfen. Ziel von unserer Seite war es, die Grabungsstelle in der Herbert-Griesinger Halle begutachten zu lassen. Dazu muss man wissen, dass diese mit ca. 8meter Tiefe leider überhaupt nicht so verläuft, wie wir uns das erhofft hatten. Hier scheint es so zu sein, dass wir uns in eine Spalte rein gegraben haben. Von dem erhofften Gang Richtung Seißen der in 10-15meter Tiefe erwartet wird, leider keine Spur!

 Foto: Dr. Andreas Hoydem im Nordgang Foto: Thomas Boldt, Assistenz:  Dr. Andreas Hoydem


2023:

In diesem Jahr wurden diverse Forschungsarbeiten, aber auch Wartungsarbeiten an den Messdatensystemen durchgeführt. Das Highlight des Jahres 2023 war sicherlich, dass im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, Aufnahmen für TerraXplore unterstützt werden konnten.


Zum Jahresbeginn wurde wie gewohnt eine Fledermauszählung durchgeführt. Der neue Fledermauseingang scheint sich doch gleich bemerkbar gemacht zu haben, die Diversität an Fledermausarten ist wieder gestiegen. Das ist sehr erfreulich und wir sind gespannt auf die kommenden Jahre.

Fortsetzungssuche wurde im hinteren Drachenfelsgang betrieben. Eine Spalte am Übergang in die Verbruchzone sah vielversprechend aus, eventuell eine Umgehung um den Endversturz des Drachenfelsganges zu finden. Allerdings wurde hier nach der ersten Tour und einiges an Gesteinsbewegung abgebrochen, weil leider nicht mehr so erfolgsversprechend wie anfänglich gedacht.

 

     Grabungstelle im hinteren Drachenfelsgang Foto: T. Boldt, Assistenz:D. Geil, L. Grön, H. Hesse


Die letzten abschließenden Arbeiten am Notbiwak wurden abgeschlossen, dieses ist nun vollumfänglich wieder einsatzbereit!

Bei den Touren wurde auch weiter einiges an Müll aus der Höhle transportiert. Generell steht die Vetterhöhle was "Überbleibsel" aus Forschungsarbeiten angeht im Vergleich extrem gut da, was daran liegt, dass die Projektleitung hier schon immer darauf bedacht ist, die Höhle so sauber zu halten wie möglich. Dennoch gibt es immer wieder Sachen, die aus der Höhle transportiert werden müssen, einfach weil alte Themen abgearbeitet sind, und Equipment nicht mehr benötigt wird. Auch hier wurden im Jahr 2023 einige schwere große Schleifsäcke gefüllt und abtransportiert.

Vorbereitend auf die Dreharbeiten mit TerraXplore wurden einige Touren gemacht, um ein defekten Schlauchboot aus dem Wolkenschloss zu ersetzen und Seilsicherungen einzubauen.

Insgesamt waren 5 Touren inkl. der eigentlichen Dreharbeiten nötig, um dieses Projekt abschließen zu können.

Die gesamte Dokumentation "TerraXplore der Weg des Wassers" kann unter folgendem Link in der ZDF Mediathek angeschaut werden.

https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/faszination-deutschland-der-weg-des-wassers-mit-jasmina-neudecker-doku-100.html

     Hier ein Foto beim Abstieg in die Herbert Griesinger Halle, Foto: T. Boldt

Es  wurden 7 große Schleifsäcke Material mit teurem, empfindlichen Film-, Ton- und Licht-Equipment in die Höhle transportiert. Die ganze Aktion haben wir vom Höhlenverein Blaubeuren e.V. im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit gemacht, um auch "Nicht-Höhlenforschern" einen Einblick in unsere Welt zu ermöglichen. Bei den Arbeiten wurde penibel auf den Höhlenschutz geachtet, die markierten Pfade wurden zu keinem Zeitpunkt verlassen, auch wenn es anders vielleicht schönere Blickwinkel und Motive gegeben hätte, aber Höhlenschutz steht in der Vetterhöhle an erster Stelle. In unseren Augen dient solch eine aufwändige Arbeit auch generell in erster Linie dem Höhlenschutz, da man auf diesem Weg tausende Menschen "mitnehmen" kann in die Unterwelt, ohne dabei das Geo- und Biotop Höhle zusätzlich zu beanspruchen.

Ein weiterer Arbeitseinsatz ebenso im Sinne des Höhlenschutzes im Jahr 2023 war es, die Trassierbänder in der Höhle gegen neue zu ersetzen. Die "alten" Bänder aus den Jahren 2006-2007 sind an vielen Stellen gerissen, teilweise weg, oder so lehmig, dass man sie kaum als solche erkennen kann. Um weiterhin sicherstellen zu können, dass ausschließlich auf den markierten Pfaden gegangen wird, wurden also in 2023 rund 2km Trassierband erneuert. Allerdings fehlen noch einige Passagen, es wird hier also in 2024 weiter gehen müssen.

Bei dieser Arbeit hatten wir tolle Unterstützung von Höhlenforschern aus dem Fränkischen. Genauer gesagt haben wir mit der FhkF (Forschungsgruppe Höhle und Karst Franken) ein gemeinsames Forschungswochenende bei uns auf der schwäbischen Alb organisiert, und die Kameraden haben alle unsere Projekte unterstützt! Dafür an dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank!

     Im Drachenfelsgang, mit neuen Bändern. Foto Matthias Konrad (FhKF)

Im Herbst kümmerten wir uns dann noch um unser Telemetrie-System, welches leider ausgefallen war. Hier konnten wir aber im ersten Schritt nur die Messstation im Nordgang wiederbeleben. Das Gerät in der Herbert-Griesinger Halle musste zur Reparatur aus der Höhle verbracht werden.