17.05.2014 Vortrag über Fledermäuse mit Besuch am Blautopf

Vorankündigung

Vortrag von Prof. Dr. Ewald Müller über Fledermäuse

um 19:00h im Höfo-Haus in Seißen, anschließend Besuch am Blautopf, um Fledermäuse "live" zu beobachten. Am Blautopf werden wir dann mit Fledermausdetektoren die Laute der Fledermäuse hörbar machen und versuchen diese zu bestimmen. Es ist ein spannendes Erlebnis für Jung und Alt so die Fledermausjagd zu verfolgen. Anhand der Ortungslaute der Fledermäuse kann man auch den Jagderfolg "hören".

Das Bild zeigt ein Großes Mausohr in einem Fledermauskasten

Fledermäuse verfügen über faszinierende Fähigkeiten: Die „Handflügler“ sind die einzigen Säugetiere, die wie die Vögel aktiv fliegen können. Die meisten können sich mit Hilfe der „Echoortung“ selbst in völliger Dunkelheit orientieren und nach Beute jagen.
Von den über 1.100 weltweit vorkommenden Arten der Fledertiere leben aktuell in Baden-Württemberg nur etwa 20 Arten, die sich alle von Insekten und anderen Kerbtieren ernähren. Die nahrungsarme kalte Winterzeit überleben sie mit Hilfe eines effektiven „Energiesparprogramms“. Hierzu suchen sie kalte, aber frostfreie Winterquartiere auf, wie z.B. Höhlen auf der Schwäbischen Alb, und senken kontrolliert die Körpertemperatur auf wenige Grade über Null ab. So benötigen sie zum Überleben nur einen Bruchteil der Energie, die zur Aufrechterhaltung einer hohen Körpertemperatur erforderlich wäre.
Jede der einheimischen Fledermausarten besetzt eine eigene ökologische Nische. Abendsegler jagen z.B. im freien Luftraum, Wasserfledermäuse dicht über Gewässern, und Mausohren sind ausgeprägte Bodenjäger. Nur so können die auf Insektenbeute spezialisierten Nachtjäger nebeneinander existieren.
Diese „ökologische Separierung“ hat auch zur Ausbildung artspezifischer Lautstrukturen geführt. Für die Jagd im freien Luftraum sind andere Laute geeignet als für das Auffinden der Beute in der Nähe von Hindernissen. Anhand der Unterschiede in den Echoortungsrufen kann man deshalb viele Arten im Freiland erkennen.