05. - 08.03.2012 CaveLink im Lehr- und Forschungsbergwerk der Universität Freiberg / Sachsen

Die Verantwortlichen des Lehr- und Forschungsbergwerkes in Freiberg in Sachsen wollten wissen, inwieweit eine Datenübertragung durch Fels im Bereich ihres Bergwerkes mit CaveLink funktioniert. Das interessierte uns natürlich auch, weil wir bisher nur Erfahrungen im Kalk sammeln konnten. Das Bergwerk liegt im Gneis. So sind Felix Ziegler, der „Erfinder“ des Systems, Knut Brenndörfer, Petra und Markus Boldt nach Freiberg gefahren. Dort wurden wir von Dr. Wilsnack, Chef des gleichnamigen Ingenieurbüros, in einer Runde von weiteren Experten für Bergbau/Untergrundspeicherung, Wasser/Grundwasser und Deponietechnik empfangen. Es wurde das CaveLink-System vorgestellt und die Vorgehensweise für die nächsten Tage diskutiert. Insbesondere die möglichen Standorte der „Höhlenstation“ im Bergwerk und an der Oberfläche wurden anhand von Plänen des Bergwerkes festgelegt. Am nächsten Tag mussten wir ziemlich früh aufstehen, weil Herr Dr. Grund, Chef des Bergwerkes, die erste Seilfahrt im Schacht schon für 8:00 Uhr angesetzt hatte. Zuvor sollte aber noch mit allen Beteiligten der Oberflächenstandort, welcher sich ca. 500m vom Schacht entfernt befindet, begutachtet werden. Außerdem waren noch einige Absprachen zu treffen.
Petra Boldt und Felix Ziegler fuhren dann tatsächlich gegen 8:00 Uhr ein und begaben sich auf die 1. Sohle in 150m Tiefe. Derweil bauten Knut Brenndörfer und Markus Boldt zwei CaveLink-Systeme am gewählten Standort an der Oberfläche auf. Zwei Systeme deshalb, um gleichzeitig auf zwei Frequenzen hören zu können. Knut Brenndörfer bestimmte mit einem Spektrumanalysator zuvor noch den Störpegel auf den Frequenzen zwischen 20 und 150KHz.
Der Höhlenverein Blaubeuren wollte parallel dazu seinen Peilsender testen. Auch hier natürlich das Interesse, wie er sich im Gneis bewährt.
Die Ergebnisse der Aktion können als durchwegs positiv bezeichnen. Mit dem CaveLink war in kürzester Zeit eine Verbindung hergestellt. Der Peilsender war an der Oberfläche gut zu hören, wurde allerdings durch eine Gasfernleitung, die direkt am Peilpunkt an der Oberfläche entlanglief soweit abgelenkt, dass der Peilpunkt nicht so genau wie üblich abgebildet werden konnte. Am Mittwoch sollte noch der gleiche Versuch auf der 2. Sohle in 250m Tiefe wiederholt werden. Hier gab es allerdings den Wermutstropfen, dass eine direkte Verbindung an den Schachtmund nicht möglich war. Allerdings ist der Schachtmund auch von einer 40m hohen Aufschüttung umgeben, die sich bezüglich der Übertragung in jedem Fall anders verhält, als massives Gestein bzw. eine natürliche Humusschicht. Da aber bereits eine funktionierende Verbindung in die Grube vorhanden war, konnte über diese Verbindung ein Link aufgebaut werden. Die Leitung der Grube war einigermaßen beeindruckt. Die Anlage wird vorerst ein paar Wochen als Testanlage laufen und kann hier beobachtet werden.

Da das Bergwerk auch als Besucherbergwerk betrieben wird, hatten wir alle zum Abschluss noch die Gelegenheit eine „Große Führung“ unter der Leitung von Dr. Grund persönlich zu genießen. Dabei wurden wir durch die Bergbaugeschichte von annähernd 600 Jahren geführt. Wirklich empfehlenswert! Hier geht es zur Webseite des Besucherwergwerkes.

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Knut beim Analysieren des Frequenzsprektrums
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2 CaveLink-Geräte auf verschiedenen Frequenzen
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Petra beim Aufstellen des Peilsenders
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Dr. Grund führt uns zum Abschluss durch "seine" Grube
knut-freiberg
Knut beim "40m-Abstieg"
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"Tropfsteine" auf der 1. Sohle
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Dr. Wilsnack (links), Felix Ziegler (rechts) bei den
Versuchen auf der 2. Sohle
Kneipe-Bergwerk
"Zünftig" nach der Führung auf der 1. Sohle