26.02.2010 Abschluss der Betonieraktion in Steebschacht

Seit der Gründung beschäftigt sich der Höhlenverein Blaubeuren mit dem Steebschacht in Wennenden. Dieser Schacht wurde Anfang der 70er Jahre in eine damals vorhandene Doline eingebaut und die Doline aufgefüllt.
Da Dolinen als Höhlenzugänge bekannt sind und der Steebschacht in der Verlängerung der bisher bekannten Teile des Blauhöhlensystems liegt, ist dies ein sehr interessanter potenzieller Weg in die Unterwelt.
Bei der ersten Sondierung wurde unser Tatendrang bei etwa 8m Tiefe von einer massiven Betonplatte gestoppt. Diese wurde angebohrt, und nachdem man feststellte, dass darunter ein leerer Raum ist, entfernt.
Nun ging es bis etwa 20m in die Tiefe. Steine und verlorene Ausrüstungsgegenstände polterten noch deutlich tiefer in eine Spalte. Nach der Besichtigung des "Fundamentes" des Betonschachtes erschien ein weiterer Abstieg zu unsicher. Durch die Hinterspülung des Schachtes war die ganze Füllung und einiges von dem Geröll unterhalb des Schachfundamentes auf einer Höhe von etwa 6m in der Tiefe verschwunden; das Fundament hing in der Luft.
Um das Fundament zu sanieren, nahmen wir mit Bürgermeister Seibold Kontakt auf. Nach der fachlichen Begutachtung durch das Geobüro Hundhausen wurde die Detailplanung begonnen. Die Stadt Blaubeuren unterstützt uns auch finanziell bei den Arbeiten.
Ein Leitplanken-Schacht mit 1,4x1,4m verbindet nun die Felsspalte in die Tiefe mit dem vorhandenen Betonschacht. Der dahinter liegende Raum wurde in drei Betonieraktionen mit insgesamt 14 Kubikmeter Beton verfüllt.
Für die erste Aktion wurden etwa 1000 Liter Beton per Hand abgelassen, um den unteren Teil des Leitplankenschachtes zu fixieren.
Die zweite Aktion fand am 19. Dezember 2009 am wahrscheinlich kältesten Tag des Winters bei -17°C statt. Dafür musste vorher noch eine Betonleitung aus Stahlrohren mit Umwegbögen in den Schacht gelegt werden. Es wurden mittels Betonpumpe 8,5 Kubikmeter Beton hinter die Schalung gefüllt.
Die dritte Aktion fand wegen der Winterpause der Betonwerke erst am 19. Februar 2010 statt. Es wurden nochmals 4,5 Kubikmeter Beton verarbeitet.
Nun ist mit etwa 35 Tonnen Beton das Fundament gesichert und die Forschungen im unteren Teil des Steebschachtes können beginnen.

Beton_Steeb_Internet

[ Betonlaster und Betonpumpe vor dem Steebschacht]